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Presseinformation Cottbus, 09.04.2024
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Akzeptanz als Schlüssel für eine erfolgreiche Industrietransformation CDI übergibt Policy Brief an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz |
Das Erreichen der gesetzlichen Klimaziele für die Industrie hängt maßgeblich davon ab, wie stark die Gesellschaft in den Transformationsprozess einbezogen wird. Das verdeutlicht der erste CDI Policy Brief, den das Cluster Dekarbonisierung der Industrie (CDI) heute an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) übergeben hat. Demnach sollte eine langfristige Industriestrategie auf Akzeptanz basieren und von allen politischen Ebenen aktiv vorangetrieben werden.
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Cottbus, 09.04.2024. Eine in der Gesellschaft stabil verankerte Akzeptanz trägt dazu bei, dass Unternehmen erfolgreich in Dekarbonisierungsmaßnahmen investieren. Zu diesem Schluss kommt das Autor*innenteam des nun veröffentlichten CDI Policy Briefs „Gesellschaftliche Akzeptanz – Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation der Industrie“. In einer Online-Veranstaltung präsentierten heute die Autor*innen Alexandra Decker, Dr. Christin Hoffmann, Dr. Michael Walther sowie Clustermanagerin Claudia Kalinka das zehnseitige Papier und überreichten es an Dr. Irina Kerner vom Referat "Förderprogramme Dekarbonisierung der Industrie, Klimaschutzverträge" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
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Akzeptanz als Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation der Industrie
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Wissenslücken – insbesondere zu Technologiepfaden auf dem Weg zur Klimaneutralität – wirken sich negativ auf die gesellschaftliche Akzeptanz für Industrieprojekte aus. Verstärkt wird dieser Effekt durch einen enormen Handlungsdruck: Investitionen in treibhausgasneutrale Technologien müssen jetzt erfolgen, um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen, betont das Autor*innenteam. Das schränkt das Zeitfenster zum Gewinn von gesellschaftlicher Akzeptanz ein.
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Handlungsempfehlungen für die Politik
Politiker*innen auf Kommunal-, Landes- wie Bundesebene sind aufgefordert, ihren Handlungsspielraum zu nutzen, um die gesellschaftliche Akzeptanz für Dekarbonisierungsprojekte der Industrie zu fördern. Dafür ist es entscheidend, nicht nur das gesetzlich verankerte Ziel der Klimaneutralität bis 2045, sondern auch die Umsetzungsschritte klar zu kommunizieren. Die Notwendigkeit für eine Industrietransformation muss in der Öffentlichkeit herausgestellt und die Chancen für Unternehmen und die Gesellschaft betont werden, heißt es im CDI Policy Brief.
Das Papier schlägt zudem konkrete politische Schritte zur Akzeptanzförderung vor. Die Öffentlichkeit sollte bereits frühzeitig – vor Beginn der Genehmigungsverfahren – in Planungsprozesse eingebunden sein. Als weitere Stellschraube wird die Bildung angesehen. Industrietransformation ist als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verstehen. Dazu muss ein Grundlagenwissen aus Technik, Ökologie und Wirtschaft fachübergreifend während des schulischen Bildungsweges erworben werden. Das fördert die Akzeptanz und sichert qualifizierte Fachkräfte für die Umsetzung der Transformation.
Um die Nachfrage nach klimaneutral hergestellten Produkten zu steigern, sollte die öffentliche Hand ihrer Vorbildfunktion gerecht werden. Sowohl eine Anpassung des Beschaffungswesens als auch eine verbraucherfreundliche Zertifizierung und Kennzeichnung sind notwendig, um den Markt für grüne Produkte anzukurbeln.
Der Policy Brief steht auf der Website des Clusters Dekarbonisierung der Industrie zum kostenfreien Download zur Verfügung.
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Interdisziplinäres Autor*innenteam erarbeitet Policy Brief |
Der Policy Brief „Gesellschaftliche Akzeptanz – Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation der Industrie“ ist ein Produkt der CDI Innovationsgruppe (IG) Akzeptanz. In der Arbeitsgruppe setzen sich Vertreter*innen des CDI Partnerkreises unter fachkundiger Leitung mit Fragestellungen der gesellschaftlichen Akzeptanz von Maßnahmen für eine treibhausgasneutrale Industriezukunft auseinander. Der Politikbrief entstand unter Federführung des IG Leitungsteams um Alexandra Decker (Cemes Deutschland AG), Dr. Michael Walther (NRW.Energy4Climate) und Dr. Christin Hoffmann (Brandenburgisch-Technische Universität Cottbus-Senftenberg).
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Über das CDI
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Das Cluster Dekarbonisierung der Industrie ist ein branchenübergreifendes und interdisziplinäres Netzwerk mit mehr als 100 Partnern aus der Industrie, der Energiewirtschaft und Wissenschaft. Aus der Strukturwandelregion Lausitz heraus unterstützt es als Multiplikator und Ideengeber bundesweit den Transformationsprozess der Industrie hin zur Klimaneutralität. Dafür bringt das Cluster Expert*innen zusammen, um kreative Diskussionsprozesse zu komplexen Fragestellungen aus dem Bereich der Dekarbonisierung zu initiieren. Ziel ist es, Lösungsansätze und innovative Ideen für eine klimafreundliche Industriezukunft auf den Weg zu bringen. Das Cluster wurde 2021 auf Initiative der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg, der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, des Instituts für CO2-arme Industrieprozesse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie des Kompetenzzentrums Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) in Cottbus gegründet. Als Betreiber der CDI Koordinierungsstelle organisiert das KEI die operative Zusammenarbeit der Partner und koodiniert die Netzwerkaktivitäten. Als Herausgeber des Fachbuchs "Akzeptanzstrategien in den energieintensiven Industrien – Aus der Praxis für die Praxis" bringt es seine Expertise in die Innovationsgruppe Akzeptanz ein.
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