Cottbus, 9. November 2023. Innovative Fertigungstechnologien bleiben für die künftige Dekarbonisierung der energieintensiven Industrie unverzichtbar. Ihre frühzeitige Entwicklung und Anwendung senkt CO2-Kosten und sichert langfristig Wettbewerbsvorteile. Wie innovative Zukunftstechnologien den Weg der Grundstoffproduktion hin zur Klimaneutralität beschleunigen, hat die heute vom Cluster Dekarbonisierung der Industrie (CDI) ausgerichtete „Lausitzer Fachkonferenz – Klimaneutrale Industrie“ lebendig vor Augen geführt. Rund 450 teilnehmende Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik folgten der Einladung des CDI. Sie gingen digital sowie vor Ort in der Messe Cottbus (Brandenburg) der Frage nach, welche Lösungen es für die nachhaltigen Wertschöpfungsprozesse von morgen braucht.
Zum Auftakt der Konferenz sprach sich Udo Philipp, Beamteter Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), in seiner Videobotschaft für eine beschleunigte Industrietransformation zum Erreichen der deutschen Klimaziele aus: „Nur Innovationen und neue Technologien werden uns in die Lage versetzen, Produktionsprozesse so zu verändern, dass sie klimafreundlicher werden, weniger Ressourcen verbrauchen und dennoch wirtschaftlich sind. Damit steigt auch die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland.“ Philipp betonte die durch das BMWK bereits gesetzten Rahmenbedingungen zur weiteren Dekarbonisierung, etwa beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, in der Wasserstoffwirtschaft oder bei der Förderung konkreter Projekte in energieintensiven Sektoren. Er begrüßte zudem den Netzwerkansatz des CDI, da es ein enges Zusammenspiel von Industrie, Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit für eine grundlegende Transformation brauche.
Maria Leis, Program Associate (Europe) bei Breakthrough Energy, erläuterte in ihrer Keynote die notwendigen Innovationen für eine Netto-Null-Industrie. Damit die Entwicklung von klimafreundlichen Technologien beschleunigt wird, brauche es ihr zufolge vor allem die Zusammenarbeit zwischen innovationsfreudigen Start-ups und großen Industrieunternehmen. Durch diese Kooperationen ließen sich Investitionszyklen verkürzen und konkrete Projekte schneller hochskalieren. Welche Innovationen die Industriedekarbonisierung konkret vorantreiben, diskutierte Leis in einer Talkrunde mit den Expert*innen Dr. Nora Baum (CFO von Sonocrete), Dr. Wei Wu (Gründerin & CEO von Heatrix), Prof. Dr. Mario Ragwitz (Leiter des Fraunhofer IEG) sowie Prof. Dr. Felix Müsgens (Inhaber des Lehrstuhls für Energiewirtschaft an der BTU Cottbus-Senftenberg | EIZ).
Den Abschluss der Fachkonferenz bildete ein Innovation-Pitch mit mehreren Start-up-Unternehmen. Die Firmen NeoCarbon, neustark, C1 Green Chemicals und turn2x gewährten Einblicke in ihre CO2-reduzierenden Technologien gegen den Klimawandel. „Start-Ups sind ein essenzieller Teil der notwendigen Innovationskultur und leisten mit ihren Cleantech-Ansätzen einen starken Beitrag im Klima- und Umweltschutz. Sie sind somit ein wichtiger Baustein, da eine CO2-neutrale Industrieproduktion bis 2045 grundlegende Änderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette verlangt“, sagte Andreas Findeisen, Leiter der Koordinierungsstelle des Clusters Dekarbonisierung der Industrie. Das CDI blickte mit der Konferenz auch auf sein zweijähriges Bestehen zurück. Seit der Gründung im November 2021 betreibt das in Cottbus ansässige Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) die Koordinierungsstelle des Clusters, die sämtliche Netzwerkaktivitäten steuert.
Weitere Infos zur Veranstaltung: www.cluster-dekarbonisierung.de/fachkonferenz