Berlin, 09.05.2023. Mit dem Klimaschutzgesetz hat die Bundesregierung das Ziel verankert, dass Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden soll. Eine am heutigen Dienstag, 09.05.2023, veröffentlichte Studie des Clusters Dekarbonisierung der Industrie (CDI) hat nun den Status quo sowie Herausforderungen des Industriesektors bei der Erreichung seiner Klimaziele ermittelt. Demnach sind gut 60 Prozent der befragten Unternehmen optimistisch, dass die brancheneigenen Klimaziele bis 2045 erreicht werden.
Um den Treibhausgasausstoß der Industrie weiter zu senken, verfolgen rund 85 Prozent der befragten Unternehmen eine Dekarbonisierungsstrategie. Dabei setzen die Firmen auf eine Kombination von CO2-Reduktionsmaßnahmen. So sollen Emissionseinsparungen zukünftig durch die Elektrifizierung mittels erneuerbarer Energien erreicht werden. Vor diesem Hintergrund werden eine gesicherte und kostengünstige Versorgung mit grünem Strom sowie der Aufbau notwendiger Infrastrukturen als besonders wichtig bewertet. Als relevanter Ansatz wird zudem die Umstellung energieintensiver Prozesse auf klimafreundliche Verfahren genannt. Die dafür notwendigen Investitionen in emissionsarme Technologien werden jedoch mehrheitlich als zu hoch bewertet. Dort besteht die Gefahr, dass Unternehmen die Anschaffung neuer Produktionsanlagen und -techniken aufschieben. Langwierige und komplexe Genehmigungsverfahren hindern ebenfalls die Investitionsbereitschaft und sollten sowohl vereinfacht als auch verkürzt werden. Anderenfalls droht eine Verzögerung des Dekarbonisierungsfortschritts.
Stellschraube Schlüsseltechnologie
Als eine wichtige Stellschraube zur Beschleunigung der Industriedekarbonisierung wird der Wissenstransfer zu technologischen Ansätzen und deren Entwicklungsstand gesehen. Etwa 61 Prozent der Befragten gaben hier Unterstützungsbedarf an. Andreas Findeisen, Leiter der CDI-Koordinierungsstelle und Initiator der Studie: „Die Untersuchung zeichnet ein aktuelles Stimmungsbild der energieintensiven Industrien und bildet somit den aktuellen Stand des Transformationsfortschrittes ab. Der Blick in die Zukunft ist optimistisch und die Unternehmen sind motiviert, die Klimaziele zu erreichen. Dennoch bestehen eine Reihe von Herausforderungen und Unterstützungsbedarfe, die für einen erfolgreichen Transformationsprozess notwendig sind. Das Cluster Dekarbonisierung der Industrie nimmt hier eine Schnittstelle zwischen der Industrie, der Forschungslandschaft und der Politik ein und vernetzt Akteure und Stakeholder der Industriedekarbonisierung. Damit kommen wir der Anforderung nach branchenübergreifendem Austausch und Kooperation nach.“