Presseinformation

Berlin, 25.04.2023

Akzeptanz als Schlüssel zur erfolgreichen Industrietransformation  

  • KEI veröffentlicht Fachbuch zu „Akzeptanzstrategien in den energieintensiven Industrien“ 
  • Rund 60 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden beteiligt 
Der Weg der energieintensiven Industrien in die Klimaneutralität ist eine Jahrhundertaufgabe, für die es den Rückhalt der gesamten Gesellschaft braucht. Das Thema Akzeptanz spielt – neben den technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen – eine Schlüsselrolle in der erforderlichen Dekarbonisierung eines Wirtschaftsstandortes. Das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) hat nun das Fachbuch „Akzeptanzstrategien in den energieintensiven Industrien – Aus der Praxis für die Praxis“ veröffentlicht, indem erstmals ein vielfältiges Wissensspektrum zu der Kernthematik gebündelt wird.

In dem Sammelband finden Politiker*innen, Behördenmitarbeitende und allen voran Akteur*innen aus den energieintensiven Unternehmen selbst auf rund 420 Seiten strategische Erfolgsrezepte, praktische Musterbeispiele und technologische Exkurse, um diese zur Akzeptanzschaffung auf ihre anstehenden Transformationsprojekte zu übertragen. Das Kompendium ver­eint Fachwissen von knapp 60 mitwirkenden Autor*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und von Verbänden. Vorgestellt werden Best Practices aus Firmen der relevanten Industriebranchen, innovative Ideen aus der Wissenschaft, aber auch Denkansät­ze unterschiedlicher gemeinnütziger Organisationen.

Im Theorieteil des Handbuches werden die sozialpolitische, gesellschaftliche sowie unternehmerische Akzeptanz mit Blick auf das Planungsrecht und Finanzierungsinstrumente bei industriellen Vorhaben näher beleuchtet. Zahlreiche Praxisbeispiele aus den emissionsreichen Branchen von Chemie über Stahl bis Zement verdeutlichen die unterschiedlichen Anforderungen und Erfolgsfaktoren für die Akzeptanz von Projekten und bieten erste Einblicke zu konkreten akzeptanzschaffenden Maßnahmen, wie beispielsweise Infokampagnen, Modelle finanzieller Teilhabe oder Nachbarschaftsbüros. Daraus lassen sich eine Vielzahl von branchenübergreifenden Handlungs­empfehlungen für die künftigen Transformationsvorhaben der verschiedenen Industriesektoren ableiten.

Udo Philipp, Beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sagte anlässlich der Buchveröffentlichung: „Die Dekarbonisierung der Industrie ist von überragender Bedeutung für das Erreichen unserer Klimaziele. Diese Jahrhundertaufgabe kann nur erreicht werden, wenn alle mitgenommen werden und sich aktiv einbringen. Das Fachbuch ‚Akzeptanzstrategien in den energieintensiven Industrien‘ führt Praxis und Theorie, Unternehmen und Gesellschaft zusammen und beleuchtet damit dieses zentrale Thema systematisch“. Dr. Axel Bree, Leiter des Referates IVE3 im BMWK, unterstrich diese Botschaft auf der feierlichen Buchpremiere, die am heutigen Dienstag mit rund 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Berlin-Neukölln stattfand: „Wir als Ministerium sehen in dem Buch ein sehr wertvolles Hilfsmittel zur praktischen Anwendung für die Industrieakteure.

Corinna Enders, Geschäftsführerin der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG), betonte: „Ein wesentlicher Baustein und Erfolgsfaktor für die Klimaneutralität Deutschlands bis 2045 liegt im Umbau der Produktionsweisen in den energieintensiven Industrien – dafür bedarf es auch einer breiten Akzeptanz in sämtlichen Gesellschaftsbereichen. Mit dem Akzeptanzhandbuch möchten wir den energieintensiven Unternehmen einen praxisorientierten Wissensfundus zur Seite stellen. Und damit ermutigen, die zur Dekarbonisierung erforderlichen Entscheidungen auf einer möglichst breiten Faktenbasis zur Akzeptanz zu treffen. Zugleich liefert das Buch die Erkenntnis, dass alle Leser*innen selbst integraler Teil des Transformationsprozesses sind“. Das Kompetenzzentrum ist ein Geschäftsbereich der ZUG, einer Bundesgesellschaft und spezialisierten Projektträgerin für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Mit rund 700 Mitarbeitende an den Standorten in Bonn, Berlin und Cottbus entwickelt und bearbeitet die ZUG im Auftrag mehrerer Bundesministerien eine Vielzahl von Förderprogrammen und strategischen Projekten auf nationaler und internationaler Ebene.

Buchexemplare kostenfrei bestellbar
Interessierte können ein klimaneutral gedrucktes Buchexemplar kostenfrei über die KEI-Website bestellen oder dort das barrierefreie eBook herunterladen. Unter www.klimaschutz-industrie.de/handbuch-akzeptanzstrategien sind auch weiterführende Infos zu den beteiligen Buchautor*innen und Institutionen zu finden.

Hintergrund
Gemeinsam mit den knapp 60 mitwirkenden Fachleuten aus der energieintensiven Industrie, aus Verbänden und aus der Wissenschaft hat das KEI seit 2021 an diesem Praxishandbuch zur gesellschaftlichen Akzeptanz industrieller Transformationsvorhaben gearbeitet. Neben methodischen und rechtlichen Grundlagen, werden darin die ökonomischen, technischen sowie sozialpolitischen Chancen und Herausforderungen, die CO2-arme Vorhaben der Industrie mit sich bringen, branchenübergreifend beleuchtet. Darüber informiert Dr. Kai Winkelmann, Koordinator Think Tank und Strategische Vorhaben im KEI. Er hat das Buchprojekt federführend mit Robert Dünnwald, Koordinator Projektförderung, betreut.

Bildunterschriften (Foto: © KEI | Michael Kleber):
(1) KEI Buchpremiere − Dr. Axel Bree, Leiter des Referates IVE3, überbringt anlässlich der Buchveröffentlichung Grußworte aus dem Bundeswirtschaftsministerium. (Fotolink)
(2) KEI Buchpremiere − Moderatorin Kristina Kara diskutiert mit den Teilnehmenden der Q&A-Runde: Mario Burda, Dodo Vögler, Leony Ohle und Dr. Steven Salecki (v.r.n.l.). (Fotolink)
(3) KEI Buchpremiere −  ZUG-Geschäftsführerin Corinna Enders (r.) übergibt symbolisch ein Buch an Martin Ogilvie als einen der Kapitelverantwortlichen. (Fotolink)
(4) KEI Buchpremiere − Die anwesenden Autor*innen feiern zusammen den KEI-Projektkoordinatoren Kai Winkelmann und Robert Dünnwald (oben links) die Veröffentlichung ihres Gemeinschaftswerks. (Fotolink)
(5) KEI Buchpremiere − Blick in die Eventlocation. (Fotolink)

Weitere Informationen:

Ihr Medien-Kontakt:

Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI)
Karl-Liebknecht-Str. 33
D-03046 Cottbus

Bernhard Schulz
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: presse.kei@z-u-g.org
Tel.: +49 355 478 89 138
Mobil: +49 152 564 637 02
Web: www.klimaschutz-industrie.de  

Über das KEI

Das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) berät und fördert energieintensive Industrien in Deutschland zum Thema Treibhausgasminderung. Im Fokus stehen insbesondere die Branchen der Grundstoffindustrie: Stahl, Chemie, Zement, Kalk, Nichteisenmetalle, Glas, Keramik, Papier und Zellstoff, Gießereien sowie weitere energieintensive Industriesektoren. Das in Cottbus (Brandenburg) angesiedelte Kompetenzzentrum ist ein Geschäftsbereich der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Das 30-köpfige KEI-Team betreut seit Anfang 2021 das BMWK-Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“. Das Programm soll dazu beitragen, die energieintensive Industrie in Deutschland klimaneutral und zukunftsfähig zu machen. Um bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu produzieren, ist vor allem eine vollständige Reduktion der prozessbedingten CO2-Emissionen sowie die Abkehr von fossilen Brennstoffe notwendig. Das erfordert eine grundlegende Transformation der industriellen Produktionsprozesse und den Einsatz innovativer klimaneutraler Zukunftstechnologien. Als Projektträger und Ansprechpartner für das Förderprogramm sowie Think Tank und Netzwerker begleitet das KEI die Entwicklung und Umsetzung von Projekten in der energieintensiven Industrie, die prozessbedingte Treibhausgasemissionen weitgehend und dauerhaft reduzieren.